Einleitung.
1. Die Geschichte erzhlt weder das Werden der Welt oder der Erde, noch berichtet sie von allen ihren Vlkern, sondern sie erzhlt die wichtigsten Begebenheiten aus dem Leben der Haupt-kulturvoller, soweit sie fr die fortschreitende Entwicklung der Menschheit und fr das Verstndnis der Gegenwart von Be-deutung sind.
2. Die Geschichte beginnt nicht mit den Ansngen der Menschheit, sie setzt das Vorhandensein von Kulturvlkern und das Bestehen eines Schrifttums voraus. der diese Zeit hinauf sucht die Forschung auf der-schiebenem Wege zu gelangen, durch die vergleichend Sprachwissenschaft und durch die auf dem Stubiurn der gefunbenen ober ausgegrabenen Altertmer emhenbe Wissenschaft der Urgeschichte der Menschheit. der die Zeit, aus der ihre Funbe stammen, hat diese Altertumswissenschaft freilich noch wenig allgemein anerkannte Ergebnisse gewonnen. Nach den Werkzeugen, die sich der vorgeschichtliche (prhistorische) Mensch fertigte, unterscheibet man eine (ltere und jngere) Steinzeit, eine Bronze- und eine Eisenzeit. In der lteren Steinzeit (palolithischen Zeit), der aus Wrttemberg die Funde in den Albhhlen angehren, herrschten noch ganz andere klimatische Verhltnisse; einer nordischen Flora entsprach -auch die Tierwelt. Die Menschen lebten von Jagb und Fischfang. Sie sagten Tiere, die jetzt lngst verschwunben sinb, wie den Hhlenbr, die Hhlenhyne, den Hhlenlwen, aber auch den Hirsch, das Renntier u. bgl. Ihre Waffen und Gerte aus Horn, Knochen und Stein waren noch sehr unvollkommen, aber ihre Schnitzereien aus Renntierhorn und Mammutzahn, ihre Zeichnungen und Malereien an den Wnben der Hhlen und den Waffen und Stben zeigen gar keinen niebern Stanb der geistigen Fhigkeit. Wann sie gelebt haben, ist schwer zu sagen: ins 6. Jahrtausenb und hher hinauf setzen manche Forscher ihre Zeit an. Ein groerzwischen-raum mit gewaltigen nberungen trennt die jngere Steinzeit (die neolithifche Zeit) von der altem. Es herrscht jetzt das gemigte Klima in Mitteleuropa. Mammut, Hhlenbr, Hhlenlwe sinb verschwunben. Neben Hirsch, Br, Auerochs, Fuchs und Wolf sinbet sich jetzt die Menge der Haustiere. Der neolithifche Mensch hat nicht die Kunst des alten. Aber feine Werkzeuge aus Feuerstein sinb besser und vervollkommnen sich mit der Zeit, er lernt scharfe Messer, Pfriemen, Sgen herzustellen, bessere
Frohnmeyer, Lehrbuch. 1
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): evangelisch-lutherisch
56
Hauswirtschaft.
No. 32.
keinen Wechsel ihrer Stelle. Da rief sie plötzlich eine Schreckens-
botschaft aus ihrem bisherigen Wirkungskreise fort — zurück in die
Heimat. Hier fand sie die gute Mutter nicht mehr unter den Lebenden. —
Nach dem letzten Wunsche derselben sollte sie fortan dem tiefgebeugten
Vater eine treue Stütze, ihren kleinen Geschwistern eine liebevolle
Pflegerinsein. Fürwahr eine schwere Aufgabe für das junge Mädchen!
Eine Woche war bereits vergangen in Trauer und Sorge, in Arbeit
und Plage. Martha hatte sich ehrlich gemüht, und doch — welch ein
Zwiespalt heute in ihrem Herzen! Sie war soeben mit dem Auspacken
ihres Koffers fertig geworden, und mancherlei Geschenke der guten
Herrschaft, einige Zeilen der Gräfin riefen in ihr Gedanken wach, die
sie gewaltsam bannen wollte. „Es kann ja nimmer sein," seufzte das
Mädchen, „die Pflicht hält mich hier fest." Aber die Pflicht schien
Martha so hart. Sie glaubte manches entbehren zu müssen, was sie
im fremden Hause so wohlthuend berührt hatte. Manche Arbeit, die
sie dort dem ihr untergeordneten Dienstmädchen befehlen konnte, musste
sie hier selbst verrichten. Bei den Ausgaben für ihre Herrschaft hatte
sie nicht wie jetzt jeden Pfennig sorgfältig berechnen müssen.
Erschreckt und beschämt gestand sie sich selbst, dass ihr die Heimat
mit ihren kleinen Verhältnissen und kleinlichen Sorgen fast fremd ge-
worden! „Ja, wenn die Mutter noch lebte!“ flüsterte sie und stützte ihr
Haupt auf den Nähtisch, zu welchem ihr heute der Vater den Schlüssel
übergeben und welchen er als ein Geschenk der Mutter für sie bezeichnet
hatte. Welcher Gegensatz zu dem zierlich polierten Tische bei der Gräfin!
Wie oft hatte Martha dort mit der Kammerfrau gearbeitet, mit welchem
Entzücken die herrlichen Stoffe, aus denen die prächtigsten Gewänder ge-
fertigt wurden, durch ihre Hand gleiten lassen! Mit reger Phantasie hatte
sie sich dabei all den Schimmer und die Pracht des Ballsaales der Vor-
nehmen ausgemalt — und nun sass sie hier an dem alten Nähtisch mit
seinen geraden, unschönen Beinen, mit der Platte, deren Wachstuch schon
schadhaft war; er passte so recht zu der Arbeit, die sie heute noch vor
hatte — o Langeweile — Strümpfe stopfen!
Zum erstenmale schloss Martha die Schublade auf und überblickte
deren Einrichtung, die ihr so wohlbekannt war. Wie oft hatte sie all
diese Dinge in der Hand der Mutter gesehen! Wie peinlich war alles
in Fächer geordnet! Hier die Fadenspulen, da Wollknäuel, dort Nadel-
buch und Schere und Fingerhut, daneben die Knopfschachtel und der
Behälter für Haken und Schlingen, und richtig, hier stand noch wie
ehedem die kleine, grüne Sparbüchse, in welche die Mutter den Erlös
für abgegebene Lumpen legte, um davon wieder Faden, Nadeln etc. zu
kaufen. Martha öffnete die Sparbüchse und fand 75 Pfennig darin. Wie
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): evangelisch-lutherisch
164
Landwirtschaft und Gewerbe.
No. 85.
innerste, älteste und festeste im Stamme das Kernholz. Das Ver-
größerungsglas zeigt, daß das Holz langgestreckte Holzzellen enthält,
die sich mit ihren Enden keilförmig ineinander schieben. Anfänglich sind
die Holzzellen noch dünn und von Saft erfüllt; allmählich werden die
Häutchen, aus denen sie bestehen, dicker, das Holz dadurch fester; in
gleichem Grade verschwindet der Saft. Die Zellen des alten Kern-
holzes sind von Luft erfüllt.
Jede Baumart bildet Holz auf eigene Weise; und wer sich mit
Hilfe des Vergrößerungsglases die verschiedenen Holzarten genau an-
gesehen hat, ist nachher im stände, selbst aus einem kleinen Splitterchen
zu erkennen, von welchem Gewächs das Holz stammt. Die weitern
Zellen, die bei den Brettern sich dem bloßen Auge als etwas dunklere
Stellen zeigen, gehören dem lockern Frühjahrsholz, die engern da-
gegen dem Herbstholz an.
Aus den Jahresringen eines Brettes vermag man ein gutes Stück
von der Lebensgeschichte des Baumes herauszulesen, von welchem es
stammt. Dieselbe Baumart macht weitere Jahresringe, wenn sie an
einem feuchten Standorte wächst, engere auf trockenem Boden. Ebenso
sind die Ringe weiter in einem nassen Jahre, enger in einem trockenen.
Ist ein Baum durch Raupenfraß oder Hagelschlag oder durch einen
Frost, der seine jungen Triebe vernichtete, ein Jahr in seinem Wachs-
tum gehindert worden, so wird sich dies sofort durch eine besonders dünne
Holzschicht verraten. Der Baum hat gewissermaßen Jahrbücher über
seine Schicksale durch die Holzringe geführt und erzählt es deutlich dem,
welcher sich die Mühe nimmt, die Schrift zu lesen.
Die gewöhnlichen Fußböden und Möbel sind am häufigsten ans
Kiefern- Fichten- oder Tannenholz gefertigt, die bessern mitunter
auch aus Eichen-Nußbaum-Kirsch baumholz oder ähnlichen ein-
heimischen Holzarten. Oft werden auch dünne Brettchen (Fourniere)
von fremden Holzarten dazu verwendet, um Zimmergerüte, die aus ge-
wöhnlichen Holzsorten gemacht sind, damit zu belegen. Der Tischler ver-
steht es, gewöhnliche Hölzer zu beizen und zu färben; er giebt ihnen
durch Ölfarbenanstriche nicht selten das Ansehen edlerer, geschätzterer
Holzarten. Ebenso versieht er andere mit Politur und hält durch diese,
sowie durch die Ölfarben, die Holzkäfer und die Feuchtigkeit von der
Außenseite der Geräte ab.
Je mehr die Wälder unserer Heimat verschwinden, desto teurer
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): evangelisch-lutherisch
No. 85.
Landwirtschaft und Gewerbe.
165
werden auch die Nutzhölzer. Manche Länder, wie z. B. Holland, Eng-
land, Frankreich, müssen jetzt sckwn das meiste Holz, das sie bedürfen,
aus andern Gegenden beziehen.
Ist der Baum gefällt, so beginnt sein Holz zu trocknen, anfäng-
lich schnell, dann langsamer. Nach ungefähr drei Jahren ist es so
weit getrocknet, als es an der gewöhnlichen Luft überhaupt trocknen kann;
wird es früher verarbeitet, so trocknet es entweder nachträglich noch
bedeutend zusammen, oder es verdirbt. Selbst im Zimmer verliert
das Holz nicht die Fähigkeit, Feuchtigkeit anzuziehen und wieder ab-
zugeben. Ist längere Zeit nasses Wetter gewesen, oder war die Luit
im Zimmer feucht, so quellen die aus Holz gefertigten Gegenstände auf.
Ist dagegen das Wetter längere Zeit warm und trocken, so dörrt auch
das Holzwerk auffallend zusammen. Die Fugen zwischen den Dielen
werden größer; zwischen den Brettern von Verschlügen kann man hin-
durchsehen; die Fenster lassen sich leicht öffnen.
Der Tischler nimmt auf diese Eigentümlichkeiten des Holzes beim
Anfertigen der Möbel stets Rücksicht. Thüren und Fensterläden macht
er nicht aus einem gleichförmigen Stück, zu dem er die Bretter nur
zusammenleimt, sondern er fertigt sie aus Rahmen mit Nuten, in denen
sich die eingefügten Tafeln nach Bedürfnis ausdehnen und zusammen-
ziehen können. Ein größeres einfaches Brett trocknet gewöhnlich auch
in ungleicher Weise aus, an den lockern Stellen schneller als an den
dichten. Es wirft sich dann um so leichter, je dünner es ist. Bei
der Tischplatte und ähnlichen Gegenständen sucht der Tischler dies da-
durch zu verhüten, daß er an der unteren Seite Querleisten einschiebt,
welche die Bretter gerade halten.
Die Gewalt, welche das Holz beim Aufquellen und beim Zu-
sammentrocknen besitzt, ist ganz bedeutend. Man kann durch Holzkeile
Steine sprengen, wenn man sie trocken fest einschlägt und dann naß
macht. Ist das Austrocknen und Aufquellen im Holz sehr ungleich,
so kommt es sogar vor, daß Bretter und Pfosten reißen oder platzen.
Je nachdem sie groß und dick sind, ist auch das Geräusch verschieden,
das sich hiebei hören läßt. Einmal klatscht es, als schlüge man mit
einer Gerte gegen ein Brett, ein andermal hört man ein Ächzen oder-
hohles Pfeifen; bei stärkern Holzstücken in größern Sälen verstärkt
sich der Schall, als rühre er von einem Pistolenschuß her.
Nach Hermann Wagner.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund]]
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Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
Geschlecht (WdK): koedukativ
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166
Landwirtschaft und Gewerbe.
No. 86.
86. Uber Metallindustrie.
^8or allen andern Metallen ist das Gold das Metall für den Schmuck.
Als Schmuck darf es aber nur in vernünftiger, d. h. sparsamer Weise angewendet
werden. Es kaun und soll keine Last werden, soll den zu schmückenden Teil weder
drücken noch beengen. Seine so reine Farbe, sein so eigentümlicher, matter
Schimmer stellt es neben das Schönste, womit der Sommer die Blumen und
der Herbst die Bäume schmückt. Der durch Politur hergestellte Glanz des
Goldes erhöht dessen Wert so wenig wie das Abstreifen des zarten Reifes den
der gepflückten Frucht. Zudem hebt der helle Glanz alle feinen Formen auf und
macht sie größtenteils unsichtbar. Dagegen kann eine vernünftige Verbindung des
matten Goldkörpers mit einzelnen polierten Glanzstreifen die schönsten Wirkungen
haben. Diese Glanzlichter sind dann selbst für sich Schmuck auf der golduen
Unterlage wie der sich auf dem Flügel des Schmetterlings spiegelnde Sonnnenstrahl.
Den nächsten Platz nach dem Golde nimmt das Silber ein. Für Gold
bildet es den Hinter- und Untergrund, für tieferwertige Metalle, Kupfer, Eisen u. s. w.,
übernimmt es allein oder gemeinsam mit Gold die Aufgabe der Ausschmückung.
Das eigentliche Feld seiner Verwendung findet es in der Gefäß- und Gerätebildung.
Die Gefässe und Geräte aus Silber bildeten früher in jedem ansehnlichen Hause
einen besondern Schatz, deren Kunstwert noch immer ein bedeutender ist, weil sie
eine Vornehmheit der Form zeigen, von der wir heutzutage weit entfernt sind. —
In den sogenannten Filigranarbeiten tritt das Silber als selbständiges Schmuck-
mittel auf. Diese zierlichen, durchsichtig zusammengeflochtenen Fadengewinde sind
ungeniein leicht und geben einen Fingerzeig, in welcher Weise die Kunst den Stoff
vergeistigt, wenn sie demselben nach allen Seiten gerecht zu werden versteht.
Kupfer und Zinn haben im Altertum und bis jetzt in ihrer Mischung als
Bronze eine wichtige Stelle unter den Produkten der Kunstindustrie eingenommen.
Bronzegefässe und Bronzegeräte bildeten den Stolz des reichen Römers, und
besondere Leichtflüssigkeit und Hämmerbarkeit dieses Materials machten es für
gegossene und getriebene Arbeiten brauchbar. Die besondere Eigenschaft dieser
Metalllegierung, sich im Laufe der Zeit mit einer sogenannten Patina zu bedecken,
welche das Kunsterzeugnis farbenreicher und lebendiger gestaltet, hat in neuerer
Zeit Veranlassung gegeben, Büsten und Vasen aus Zink, welches für Annahme
metallfarbener Überzüge besonders geeignet ist, in der Form und Farbe alter
Bronzegegenstände mit vielem Glück und Geschick herzustellen.
Wie das Messing für Gold, so bietet das Zinn in gewissem Grade einen
Ersatz für das Silber auf dem Gebiete der Gefäßkunst. Teller und Trinkgeschirre
ans Zinn waren im 16. Jahrhundert unbedingte Erfordernisse eines vermögenden
Hausstandes und wurden mit den feinsten und zierlichsten Zeichnungen ausgeschmückt.
Die uns erhaltenen, oft mit wahrer Meisterschaft gearbeiteten Kannen dienten als
Trinkgeschirr für den Most. Wenn der reiche Patrizier seinen Wein aus silbernen
Pokalen trank, trank der Bürger seinen Most aus Zinnkannen.
Sind Silber und Gold Luxusmetalle, das eine für den Schmuck, das andere
für Gebrauchsgegenstände edlerer Art bestimmt, so ist das Eisen das eigentliche
Handwerksnietall. Seiner Härte und Hämmerbarkeit wegen ist es das Material
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
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168
Landwirtschaft und Gewerbe.
No. 8v. 88.
Sollen die enthaarten Häute mit Lohe gegerbt werden, so schüttet
man auf den Boden einer tiefen Grube einige Zoll hoch Lohe auf, breitet
die Felle darüber aus, bedeckt diese wieder mit einer Schicht Lohe, auf welche
man abermals Felle legt, und fährt so fort, bis die Grube voll ist. Dann füllt
man sie mit Flußwasser und läßt das Ganze so lange stehen, bis die Häute
durch und durch braun sind, was bei sehr dicken Häuten über ein Jahr dauert,
bei dünnen natürlich viel rascher vor sich geht. Man vertauscht auch von Zeit
zu Zeit die alte Lohe mit frischer und benützt die erstere als Brennmaterial,
indem man sie in regelmäßige Stücke (Lohkuchen) formt und trocknet.
Das mit Lohe gegerbte Leder sieht innen braun aus und widersteht unter-
allen Ledersorten am besten dem Wasser, zumal wenn es noch mit Fett und Thran
eingeschmiert oder mit Firnis überzogen wird. Das stärkste Leder dieser Art
ist das Sohlleder, welches aus Ochsenhäuten gemacht wird. Das Oberleder
wird aus den Häuten von Kühen, Pferden, Kälbern und Schafen verfertigt.
In der Weißgerberei zieht man die enthaarten und gehörig gereinigten
Häute durch eine warme Auflösung von Kochsalz mit etwa vier- bis sechsmal
soviel Alaun und läßt sie dann trocknen. Gewöhnlich gerbt man aus diese Art
nur dünnere Häute von Ziegen, Schafen und Kälbern; es werden aber auch
Roß- und Ochsenhäute ähnlich behandelt. Das aus dieser Gerberei hervorgehende
Leder ist im Innern weiß und wird von Sattlern, Schuhmachern n. s. w. ge-
braucht. Auch das bekannte Glagoleder ist eine Art Weißleder, zu dessen Be-
reitung der Auflösung von Alaun und Kochsalz noch Milch, Eiweiß, Baumöl,
Weizenmehl und Weinstein zugesetzt werden, um das Leder recht geschmeidig
zu machen. Zuletzt wird es mit einer Glaskugel glänzend gerieben.
Das Waschleder wird durch Sämischgerberei hergestellt, welche alle
Arten schwächerer Felle gerbt. Die Häute werden mit Thran gut eingeriebeu,
einige Stunden unter die Stanipfer einer Walkmühle gebracht, bis sie innig
vom Fett durchdrungen sind, und hieraus getrocknet. Solches Leder ist sehr-
weich und läßt sich waschen, weshalb man es zu Handschuhen, Beinkleidern,
Degenkuppeln n. s. w. verwendet. Nach Barenim,
88. Das Papier.
^ie Erfindung des Papiers wird den Chinesen und Ägyptern zuge-
schrieben. Man bezeichnete mit Papier ursprünglich ein aus den Stengeln
der Papyrusstaude gewonnenes, zum Schreiben benütztes Material.
Unser Papier ist aus unzählig vielen, äußerst fein zerkleinerten
Stückchen von Pflanzen- oder Tierfasern zusammengesetzt, die durch
Pressen miteinander verbunden sind. Das festeste und glätteste Papier
liefert der Flachs. Man benützt in der Regel leinene Lumpen hiezu.
Bei dem ungeheuren Papierverbrauch sind diese aber nicht in genügen-
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174
Landwirtschaft und Gewerbe.
No. 90. 9t.
stammten. Seit 1869 sehen wir aber deutsche Chemiker planmäßig auf wissen-
schaftlicher Grundlage vorwärtsschreiten. Sie machten aus diese Weise Deutsch-
land zum ersten Land der Teerfarbenindustrie. Ihnen gelang die künstliche Dar-
stellung des Indigos und des Alizarins. Durch das künstliche Alizarin wurde
der Krappbau fast gänzlich Verdrängt. Nach Angaben von Or. Kalkhoff.
91. Das Glas.
!)ie Kunst der Glasbereitung ist schon lange erfunden; aber
im ganzen Altertuine blieb das Glas kostbar, dem Gold im preise
ziemlich gleich; an Glasfenster dachte niemand. Die Stelle der Glas-
spiegel vertrat poliertes Metall, und Reiche wie Arme tranken aus
hölzernen, thönernen oder metallenen Gefäfsen. Jetzt trinkt selbst
der Arme sein Master aus einem Glase.
And nun erst die roten, blauen, grünen, vielfarbigen, ver-
goldeten und versilberten geschliffenen Gläser, Vasen, Teller u. s. w.,
mit welchen böhmische Glasfabriken uns versorgen — welche Pracht,
welche Mannigfaltigkeit! Aber noch immer ist Auarz oder Auarz-
fand der Hauptbestandteil des Glases. Dieser wird gewöhnlich
mit Soda und Pottasche, gebranntem, an der Lust zerfallenem Kalk
und Mennige gemischt. Die gepulverte Masse kommt sodann in
große Schmelztiegel und wird in runden, ziemlich verschlossenen
Öfen bis zur Meißglühhitze geschmolzen. Durch Beimischung von
Thlorsilber entstünde gelbes Glas, von Eisen grünes, von Braun-
stein violettes, von Zinnasche oder Knochenmehl weißes, von ge-
wissen Kobaltsalzen blaues rc. Zn die dickflüssige, rotglühende Glas-
masse wird die sogenannte pfeife, eine Art Blaserohr mit einem
eisernen Ende und einem ebensolchen Mundstücke, eingetaucht, gerade
wie Kinder die Thonpfeife in Seifenschaum eintauchen, wenn sie
Seifenblasen machen wollen. Auf gleiche Meise bläst auch der Glas-
.arbeiter in fein Blaserohr, wodurch der an dem Rohre klebende
Klumpen glühender Glasmasse zu einer hohlen Glaskugel ausge-
dehnt wird. Bald giebt man dieser Kugel mit eisernen Merkzeugen
eine bestimmte Gestalt, bald bläst man sie in thönerne oder metallene
hohle formen hinein, wobei der Glasarbeiter, wenn das Glas
zu erkalten ansängt, die verglühende Masse augenblicklich in dem
glühenden Schmelzofen wieder weich machen kann. Auf gleiche
Meise wird auch das Fensterglas geblasen. Der Arbeiter giebt
der Kugel, indem er sie auf Eisen ringsherum aufdrückt; eine
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No. 144.
Geschichte.
283
Krankenhäusern für Verwundete bereit. Andere Vereine und Anstalten
sandten Hunderte von Felddiakonen aus. Das waren teils ausgebildete
Krankenpfleger teils Studenten, junge Kaufleute, Lehrer, Handwerker
u. s. w., die in Krankenhäusern rasch die Pflege von Kranken und das
Verbinden erlernt hatten. Durch Pflege des Leibes wie durch Trös-
tung der Seele erwiesen sie den verwundeten und kranken Soldaten
ohne jeden Lohn barmherzige Samariterliebe. Dazu kamen noch viele
Hunderte von evangelischen Diakonissen und katholischen barm-
herzigen Schwestern, die vornehmlich in den Lazareten die
Schwerverwnndeten pflegten und bedienten.
Hinter diesen Abgesandten aber arbeitete und sorgte für das Heer
der Männer in Feindesland daheim die Schar der Frauen in Tau-
senden von Vereinen. Jede kleine Stadt, ja manches Dorf hatte einen.
Frauenverein, und die grossen Städte hatten ihrer viele. Da sassen
um den Tisch des Hauses neben der Mutter die Töchter, vom kleinen
Mädchen bis zur Jungfrau, und zupften alte Leinwand zu Charpie, die
man auf die Wunden legt. Die Frauen schnitten Verbandtücher und
Binden zurecht, oder sie strickten und nähten für die Soldaten. Grosse
Vorratshäuser waren kaum im stände, die eingegangenen Liebesgaben
zu bergen. Vom Morgen bis zum Abend waren hier treue Frauenhände
thätig, die geschenkten Wäschestücke zu zählen und zu ordnen. Andere
arbeiteten an Nähmaschinen, um Armbinden mit dem roten Kreuz,
Hemden u. s. w. zu nähen. Noch andere nahmen die Postpakete an,
die von auswärts eingingen, sortierten, ordneten, packten und lieferten
sie aus. Aber nicht allein Leinenzeug und Wollensachen auf den Leib,
sondern auch was in den Leib gehört, Esswaren aller Art und Er-
frischungen, Getränke, Tabak und Cigarren, Kaffee und Wein wurden
geschenkt, gekauft und zusammengebracht. In zahllosen Wagenladungen
führten die Eisenbahnen diese Liebesgaben, die noch zu der ordentlichen
Verpflegung hinzukamen, dem Heere nach. Und während die Reichen
ihre Börsen öffneten und die Müssigen ihre Zeit und ihr Vergnügen
opferten, fehlte es auch nicht an Armen und Ärmsten, die oft in rüh-
render Weise etwas beisteuern wollten. Ihre Namen nannte kein Ver-
zeichnis der Wohlthäter in den Zeitungen; aber vor dem Auge, das
in das Verborgene siehet, sind alle diese Gaben offenbar, und vor ihm
ist der Pfennig des Armen so viel wert wie die Goldstücke der Reichen.
So ruft der schreckliche, blutige, mörderische Krieg, der so viel Unheil
und Thränen ins Land bringt, doch daneben auch viel Liebe und Opfer-
mut in den Menschenherzen wach. Denn hinter dem bewaffneten Heere
der Männer wirkt und schafft das stille und verborgene Heer in der
Heimat, um die Wunden zu heilen, die jenes schlagen muss.
Nach R. König.
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
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No. 12.
Hauswirtschaft.
27
Auf die Reinhaltung der Möbel ist große Sorgfalt zu verwen-
den, nicht nur um die Möbel selbst länger gut und brauchbar zu er-
halten, sondern des Staubes wegen, der entfernt werden muß. Dies
gilt sowohl von Tischen, Kommoden, Schränken als auch von Vor-
hängen, Tischdecken, Bettvorlagen und Teppichen. Letztere müssen häufig
durch tüchtiges Ausschütteln und Klopfen vom Staub befreit werden,
der sich gern in ihnen festsetzt. Lieber keine Teppiche und Vorhänge
als solche, aus denen der Staub aufwirbelt, wenn man daraus tritt
oder schlägt.
Speicher, Keller, Hof und besonders der Abort be-
dürfen gleichfalls sorgfältigster Reinhaltung, wenn sie nicht zu Quellen
von Krankheiten und Seuchen werden sollen; denn überall, wo sich
Fäulnisstosse finden, bilden sich gesundheitsschädliche Pilze (Bakterien)
in zahllosen Mengen und dringen von da in die Wohnungen ein.
Küchenabfälle u. drgl. dürfen deshalb nicht auf den Hof geworfen
werden, wo sie verwesen, sondern gehören in Abfallkisten, die zu be-
stimmten Zeiten ausgeleert werden. Das Sitzbrett des Aborts muß
häufig mit Seife und Bürste gescheuert werden, und wo kein Wasser-
klosett vorhanden ist, bestreue man das Innere des Rohrs von Zeit
zu Zeit mit Chlorkalk. Liegt im Hause ein Kranker, so dürfen dessen
Abgänge (besonders bei ansteckenden Krankheiten) nicht ohne weiteres
in den Abort geschüttet werden, sondern erst nach genügender Des-
infektion. Für die Küche gilt alles, was über Lüftung und Reinlich-
keit gesagt wurde, im allerhöchsten Maße, damit die Speisen nicht verun-
reinigt und gesundheitsschädlich werden. Insbesondere sind die Koch-
geschirre aufs sorgfältigste reinzuhalten; denn angetrocknete Speise-
reste verderben leicht, greifen die Gefässe an und können ernste Schä-
digungen des Magens, ja sogar Vergiftungen hervorrufen.
Einer besonderen Erwähnung bedarf die Heizung der Wohnräume,
da in diesem Punkt ungemein viel gefehlt wird. In keiner Wohnung sollte
ein Thermometer fehlen, das für den billigen Preis von 50 Pfennig
überall zu haben ist; darnach regle man die Temperatur fürs Zimmer
so, daß sie nicht mehr als 15° R. oder 19° O. beträgt. Höhere Wärme-
grade sind in den Zimmern ungesund und erzeugen Müdigkeit. Kopf-
schmerzen und Blutandrang nach dem Kopfe. Ofenrohre mit Klappen
sind stets zu verwerfen, Löcher in Öfen und Rohren sorgfältig
auszubessern; denn durch diese dringt das höchst giftige Kohlengas ins
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): evangelisch-lutherisch
40
Hauswirtschaft.
No. 19. 20.
Die Soda wirkt ebenfalls verseifend ans das Fett ein, ist aber nur
für Leinen- und Baumwollwäsche in kleinen Mengen, nicht aber bei
farbigen Zeugen und Wollstoffen anwendbar. Die Anwendung von
Fettlangenmehl, Laugenstein, Chlorkalk und ähnlichen Substanzen schadet
der Wäsche.
Die Wäsche muß so schnell als möglich zum Trocknen an die Leine
gehängt werden; durch langes Verbleiben in der Nässe wird sie grau
und gelb. Einige Stunden vor dem Plätten sprenge man die Wäsche
ein, damit die Feuchtigkeit sie durchzieht. Man benütze zum Plätten
ein schweres, nicht sengendes Bügeleisen und eine weiche, wollene Unter-
lage, die mit einem reinen Leintuch überzogen ist.
Leinenzeug nimmt gern Feuchtigkeit an; man setze es daher ge-
hörig der Luft aus. Erst nachdem die Wäsche gut ausgetrocknet ist,
wird sie in einem trockenen Schranke aufbewahrt. Man versäume aber
nicht, das Leinenzeug nach der Wäsche genau durchzusehen.
Nach Dr. Körner und Karoline Milde.
20. Mribliche Handarbeiten; Nähmaschine.
Zn den weiblichen Handarbeiten rechnet man diejenigen Arbeiten,
durch welche die Beschaffung und Ausschmückung von Kleidungsstücken,
von Tisch- und Bettzeug u. s. w. erzielt wird, wie das Stricken,
Sticken, Nähen, Flicken, Flechten, Knüpfen, Häkeln u. a. Da von
der Beschaffenheit der Kleider und des Weißzeugs nicht selten die
Gesundheit und das äußere Ansehen eines Menschen abhängen, und
die genannten Gegenstände gewöhnlich auch von bedeutendem Werte
sind, so ist es klar, daß auf eine kunstgerechte und geschmack-
volle Anfertigung derselben viel ankommt. Wer die weiblichen
Handarbeiten gründlich erlernt hat, dem bringt dies großen Nutzen;
denn die erworbene Fertigkeit ist nicht selten die Quelle eines ehrlichen
Verdienstes und das Mittel, sich eine achtbare Stellung zu erringen.
Eine ganz besondere Beachtung verdienen die Ausbesserungs-
arbeiten; sie haben den Zweck, schadhaft gewordene Kleider, Hemden
u. s. w. für den Gebrauch noch lange zu erhalten und kostspielige Neuan-
schaffungen möglichst lange entbehrlich zu machen. Der Erlernung der Aus-
bessernngsarbeiten ist daher dieselbe Bedeutung beizulegen wie der Erler-
nung der Anfertigungsarbeiten; ja in vielen Füllen werden die ersteren eine
Hausfrau viel häufiger beschäftigen als die letzteren, da viele Gebrauchs-
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]